Evangelische Laurentiuskirche Tegernau

 

 Laurentiuskirche Tegernau

 Kirche im Januar 2006

Besuchen Sie die Kirche doch zu einem Gottesdienst:

 

Foto Eingangsbereich

Fotos des Innenraums am 27. August 2007
 

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Blick in einen Nebenraum rechts vom Eingang
 
Kirchenschiff
 
 

 

 

 
 
 
 
 
Der Altar
 
Blick vom Altar zur Orgel
 
Die Orgel
 
Blick von der Empore zum Altar

Fotos: Thomas Quartier

 
 

Video: H. Neuenschwander



Von 2011 bis 2013 war die Laurentiuskirche wegen Einsturzgefahr geschlossen:
 
MT vom 20.6.13

Instandsetzungsarbeiten waren ein Wettlauf mit der Zeit

Nach dreijähriger Schließung öffnet die Laurentiuskirche wieder ihre Pforten

Kleines Wiesental-Tegernau (ib).Drei Jahre blieben die Pforten der Laurentiuskirche geschlossen – am kommenden Wochenende findet im Rahmen der 900-Jahrfeier der erste Gottesdienst nach der Sanierung statt.
Den Ausführungen von Pfarrer Christian Rave zufolge war es ein Wettlauf mit der Zeit, der die Baumaßnahme begleitete. Komplett instand gesetzt wurde das Dach samt Turm, hinzu kam ein Neuanstrich der Fassade.
Als kompetenter Ansprechpartner vor Ort trat Gerhard Bauer auf. Er hielt im Namen der Kirchengemeinde den Kontakt zu den Handwerkern und war immer zur Stelle. Ihm ist laut Rave zu verdanken, dass man zeitlich im Rahmen blieb.

Die Arbeiten begannen im November. Lange lebten die Tegernauer mit dem tristen Anblick des eingerüsteten Gotteshauses, abgebaut vor wenigen Tagen. Freude begleitet die pünktliche Fertigstellung, denn ohne Kirche keine 900-Jahrfeier, betont Christian Rave.

Die erste urkundliche Erwähnung gelte der Existenz eines Pfarrers, wenngleich die Siedlung wie die Kirche älter sein dürften. Ursprünglich war die Kirche aus Holz errichtet, die steinerne Variante folgte wohl im 13. Jahrhundert. Aus allen Richtungen strömten die Gläubigen herbei. Zeitweilig sogar aus Schönau und Sommer wie Winter zu Fuß, erklärt Rave.

Großen Andrang wünscht man sich auch kommendes Wochenende. Den Auftakt bildet der Festakt der politischen Gemeinde am Samstagabend in der Kirche. Rein optisch wird die große Modernisierung nur bedingt sichtbar, im Inneren treffen die Besucher nur auf neue Lampen. Das volle Ausmaß lässt sich mit dem Anstieg unters Dach ermessen. Dieses wurde abgetragen und rund erneuert. Zu schaffen machte der strenge Winter, nicht geplant waren Schneemassen, die auf die Abdeckfolie drückten, und mehr. Zudem zeigten sich Schäden, die stärker waren als geahnt.

Hohes Lob erteilt Rave den Handwerkern. Die Merklin-Orgel, ein denkmalgeschütztes Kleinod, blieb wegen guter Verpackung unversehrt. Nach drei Jahren Pause erklingt sie bei einem Konzert am Sonntag.
Zum ursprünglichen Kostenpunkt von rund 300000 Euro gibt Rave an, dass man deutlich drüber liegt, genaue Angaben fehlen noch. Finanziert wird die Summe zu 15 Prozent von der Kirche und 85 Prozent vom Land. Die ungewöhnlich scheinende staatliche Zuständigkeit geht in die Zeitepoche Napoleons zurück, der Kircheneigentum in weltliche Hände legte. Der Beschluss gilt bis heute, ausgenommen Kirchen, die danach erbaut wurden.

Seitens des Staates erfolgte die Schließung wegen Einsturzgefahr - der Dachstuhl war angefault -, und wegen fehlender Kontakte ging mit dem Projekt viel Ungewissheit einher, so Rave. Umso größer ist die Erleichterung in der Kirchengemeinde, dass nun alles unter Dach und Fach ist. Spezieller Dank gilt der katholischen Gemeinde für die Unterstützung während der Schließung sowie Kirchendienerin Brunhilde Bauer und ihren Helfern, die bezüglich Reinigung im Großeinsatz waren.

KURZINFO

Festprogramm:
Samstag, 22. Juni 2013,
18 Uhr: Festakt politische Gemeinde in der Laurentiuskirche mit anschließendem Empfang im Gemeindehaus.

Sonntag, 23. Juni 2013
9.30 bis 10.45 Uhr Gottesdienst mit dem Musikverein Sallneck und dem Singkreis Wies.
14.30 bis 15 Uhr Vortrag und Führung in der Kirche.
15.30 bis 16 Uhr Glockenläutwettbewerb, anschließend Besteigung des Turms.
16.30 bis 17.30 Uhr Orgelkonzert mit Kantor Christoph Bogon.

Die katholische Kapelle ist zur Besichtigung geöffnet. Im Gemeindehaus ist die Kaffeestube zu finden zuzüglich Infostand des Krankenpflegevereins und Sozialstation sowie des Weltladens Cabanja Zell. Im Pfarrhof gibt es einen Spieleparcours für Kinder. Beim Gasthaus "Krone" veranstaltet die Jugendgruppe einen Flohmarkt. (ib)
 


BZ vom 17.08.2012

Hilfe für die Laurentiuskirche


Landesbehörde lässt den Dachstuhl für geschätzte 320 000 Euro sanieren / Sperrung könnte noch dieses Jahr aufgehoben werden

Von unserem Redakteur Dirk Sattelberger

TEGERNAU. Fast auf den Tag genau ist es nun zwei Jahre her, dass die Tegernauer Laurentiuskirche für Besucher gesperrt wurde. Aus Sicherheitsgründen, denn der Dachstuhl ist so morsch, dass Einsturzgefahr besteht. Jetzt kam der Sanierungsfall bei der zuständigen Landesbehörde auf der Prioritätenliste nach ganz oben. Ergebnis: Schon im Herbst soll das Dach repariert werden.

"Die Dachsanierung wird voraussichtlich im Oktober 2012 begonnen und noch in diesem Jahr weitestgehend fertig gestellt sein" , schreibt Peter Kirch, Abteilungsleiter Baumanagement der Landesbehörde Vermögen und Bau in Freiburg, auf eine BZ-Anfrage. Der Unterhalt der Tegernauer Kirche und etwa 100 weiterer Gotteshäuser in Baden ist Sache des Staates, weil die Immobilien nach Napoleons Feldzug an denselben fielen.

Die Sanierung der Kirche ist Tegernau ist kein Kinderspiel, weil eindringende Feuchtigkeit über Jahre unentdeckt Holzbalken faulen ließ. Peter Kirch rechnet mit Kosten von 320 000 Euro für die Maßnahme.

Bei den Protestanten in Tegernau und Umgebung herrscht Unmut über die Sperrung der Kirche. Auch ein Pfarrer fehlt in der Pfarrgemeinde "Oberes Kleines Wiesental" (also Tegernau, Wies und Neuenweg). Der zukünftige Pfarrer kann sich auf ein Pfarrhaus freuen, in dem die Landesbehörde Vermögen und Bau im vergangenen Jahr das Parkett neu gemacht hat, Fliesen verlegen und die Wände malern ließ.

"Allgemein ist zu bemerken , dass den Kirchen die Instandsetzung der Pfarrhäuser ein besonderes Anliegen ist, damit frei werdende Pfarrstellen wieder besetzt werden können," sagt Peter Kirch. So sei derzeit das evangelische Pfarrhaus in Badenweiler kurz vor der Fertigstellung (Kosten: rund 400 000 Euro). Das evangelische Pfarrhaus in Schopfheim werde in Kürze saniert (für zirka 360 000).

Wenn Sanierungsarbeiten an der Tegernauer Kirche wie geplant noch dieses Jahr weitestgehend fertig werden, könnte die Einsturzgefahr womöglich ebenfalls dieses Jahr gebannt sein. Dies wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk für alle Kirchgänger in Tegernau und Umgebung. Nächstes Jahr ist es übrigens genau 900 Jahre her, dass die Laurentiuskirche erstmals urkundlich erwähnt wurde.


BZ vom 10.09.2011

Laurentius-Kirche von jeher zu klein


Erste Erwähnung von Kirche und Dorf im Jahr 1113/1114

Von unserem Redakteur Hermann Jacob


TEGERNAU. In einer neueren Beschreibung des Landkreises steht, dass 1113 zum ersten Mal eine Kirche in Tegernau erwähnt wurde. Es war ein kleines "Wälderkirchlein" mit einem kleinen Glockentürmchen, berichtet August Feßler 1935 in der Zeitschrift "Das Markgräflerland" in seinem Text über Pfarreien, Schulen und Kirche des Kleinen Wiesentals. Darin ist ausführlich zu lesen, wie Tegernau 1756 zu seinem heutigen Gotteshaus kam, das nun so dringend saniert werden müsste (die BZ berichtete).

Feßler nennt allerdings 1114 als Jahr der ersten Erwähnung von Kirche und Dorf. So oder so ist es zur 900-Jahr-Feier nicht mehr weit. 1688 war schon der Bau einer größeren Kirche und eines Pfarrhauses angeordnet worden, dann brach aber der pfälzische Erbfolgekrieg aus. 1693 wurde mit dem Chor begonnen, 1695 die Kirchhofmauer errichtet und die erste Kirchenuhr gekauft. Wegen der Fortdauer des Krieges blieb der Bau aber unvollendet. 1701 bat Pfarrer Tobias Walz den Markgrafen um Fortführung der Arbeiten, weil die unvollendeten Mauern wieder zusammenzufallen drohten.

1715 war man immer noch nicht weiter gekommen. Vogt und Pfarrer baten um Reparatur der "gänzlich verwahrlosten Kirche" und wiesen darauf hin, dass die Kirche für die wachsende Bevölkerungszahl zu klein sei. Das Glöcklein sei im Ort auch kaum vernehmbar und sollte durch ein größeres ersetzt werden.

Nach der erfolgten Reparatur von Kirche und Turm gab es 1720 wieder Klagen über die Baufälligkeit. 1729 wurde das Kirchendach neu gedeckt, damals wurde auch von Schäden durch ein Erdbeben berichtet. Der polnische Erbfolgekrieg verzögerte die dringende Verbesserung erneut. 1737 wurde der Einbau einer neuen Empore anvisiert, wodurch 269 neue Sitzplätze gewonnen werden sollten, was aber wohl nicht verwirklicht wurde. Stattdessen folgte 1743 der Plan zur Erweiterung der Kirche und zum Neubau eines Turmes. Nun kam wieder ein Krieg dazwischen: Der österreichische Erbfolgekrieg mit seinen großen Lasten machte die Erweiterungspläne wieder zunichte.

Der Zustand des Gotteshauses wurde immer schlechter, und es war im Lauf der Jahre "immer mehr zu klein geworden, um die trotz Krieg, Not und Tod stets wachsende Bevölkerung noch aufnehmen zu können" . Die fürstliche Rentkammer kam endlich zur Einsicht, dass ein Neubau nicht länger zu umgehen sei. Der hölzerne Turm, der mitten auf der Kirche stand, hatte sich auf der einen Seite gesenkt und musste mit zwei Streben gestützt werden.

1755 wurde die Genehmigung zur Erweiterung der Kirche und zum Bau des ersten massiven steinernen Turmes erteilt. Laut Feßler wurden "78 Stämme mittelmäßige oder 20 Stämme große Sägeeichen und 157 Stämme tannenes Bauholz" benötigt. Im alten Kirchlein, dem ersten im Tal, hatten damals 720 Personen Platz. Auf diese Zahl kommt Feßler, indem er Zahl und Länge der Kirchenstühle zu Grunde legt. Unten befanden sich 20 "Mannstühle" , 19 "Weiberstühle" , 6 "Mägdleinstühle" und 2 "Bubenbänklein" , dazu weitere auf der Empore. Die Zahl der Personen, die für den Kirchenbesuch im Kirchspiel in Frage kamen, betrug jedoch 1437, so dass also für die Hälfte kein Platz war.

Das benötigte Eichenholz für den Neubau wurde in den Roggenbach’schen Waldungen in Schopfheim gekauft. Am 13. November 1757 erfolgte die Einweihung der neuen Kirche. Dabei wurde das 14. Kind von Pfarrer Daur auf den Namen Augusta Maria getauft. 1763 war auch diese Kirche schon wieder zu klein. 1768 fehlte durch den Einwohnerzuwachs für mehr als 100 Personen der Platz. Einmal wäre wegen Überlastung fast die Empore herunter gebrochen. Entlastung kam erst 1776 durch den Bau der Kirche in Wies.



BZ vom 13.08.2011

Vorsicht, Einsturzgefahr


Schon seit einem Jahr ist Tegernaus Kirche geschlossen / Dachsanierung kostet über 300 000 Euro

Von unserem Redakteur Dirk Sattelberger

TEGERNAU. Als Gläubige vor ziemlich genau einem Jahr einen Gottesdienst in der Kirche in Tegernau feierten, ahnte wohl noch niemand, dass es die letzte Messe in der Kirche sein sollte. Ein Architekt fand kurz darauf bei einer routinemäßigen Untersuchung heraus, dass es im Dachstuhl morsche Balken gibt — und verfügte mit anderen Experten die sofortige Schließung des Gotteshauses. An den verschlossenen Türen wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern.

Die Ursache ist klein, die Wirkung groß: Wegen eindringender Feuchtigkeit ist im Bereich der Auflager im Dachstuhl Holz abgefault. Das morsche Holz kann jederzeit brechen und das Dach zum Einstürzen bringen — davon ist die Landesbehörde Vermögen und Bau in Freiburg überzeugt. "Wir waren erstaunt über den Umfang der Schäden. Die Balkenköpfe sind über Jahrzehnte zerstört worden" , sagt der Abteilungsleiter Baumanagement, Peter Kirch, auf Anfrage.

Die Landesbehörde in Freiburg verwaltet die Tegernauer Kirche und rund 100 weitere Gotteshäuser in Südbaden, die nach Napoleons Feldzug an den Staat fielen. Als Eigentümer ist der Staat und somit die Freiburger Behörde auch für die Instandhaltung verantwortlich. Nach eingehenden statischen Untersuchungen belaufen sich die geschätzten Kosten für eine Erneuerung des kaputten Dachs laut Peter Kirch auf stolze 320 000 Euro. "Die müssen erst organisiert werden" , sagt Peter Kirch. Mit anderen Worten: Im Augenblick gibt es für die Sanierung kein Geld. Denn "Vermögen und Bau" in Freiburg hat für den Unterhalt seiner Immobilien elf Millionen Euro jährlich zur Verfügung, die für nicht weniger als 3000 Bauwerke in Südbaden reichen müssen. "Und darunter sind auch große Liegenschaften wie Polizeireviere" , erläutert Peter Kirch. Die Tegernauer Kirche will er für das Bauprogramm 2012 zwar anmelden, ob sie vorrangig bedient wird, gilt aber als eher unwahrscheinlich. Andere Objekte wie 30 Pfarrhäuser stehen in der Prioritätenliste weiter oben.


Die Stelle des Pfarrers ist noch vakant


Bei den Tegernauern, die ganz überwiegend evangelischer Konfession sind, herrscht Unmut über die verschlossenen Kirchentüren, weil die Sperrung schon so lange anhält und eine Besserung nicht in Sicht ist. "Ich fühle mich der Kirche verbunden" , sagt etwa Ortsvorsteher Ernst Kallfaß. Der Niedertegernauer kann sich gut erinnern, wie er in jungen Jahren in den 60ern bei der Renovierung geholfen hat. Er wünscht sich neben einem zugänglichen Gotteshaus vor allem auch wieder einen Pfarrer. Die Stelle ist nämlich seit längerer Zeit vakant. Gottesdienstbesucher weichen derzeit nach Wieslet, Wies, Neuenweg, Ried oder Gresgen aus. Der Freiburger Behörde "Vermögen und Bau" sind die Nöte der Kleinwiesentäler nach eigenem Bekunden bekannt. Ohne Dachsanierung könne man das Gebäude aber nicht öffnen: "Eine herabfallende Latte würde reichen, um einen Menschen zu erschlagen" . Peter Reich versichert, dass das Objekt nicht vergessen werde, auch wenn es 2012 nicht zum Zuge kommen sollte.

Eine gute Nachricht hat der Abteilungsleiter aber dennoch für Tegernaus Christen: Die Sanierung des Pfarrhauses ist in Kürze abgeschlossen. In den vergangenen Wochen wurden auf Kosten der Landesbehörde das Parkett gemacht, Fliesen verlegt und die Wände gemalert.

Und mit einer aufgefrischten Pfarrerwohnung in Tegernau dürften dann auch die Chancen steigen, bald wieder einen gemeinsamen Pfarrer für die drei Orte Tegernau, Neuenweg und Wies zu finden.

KOMMENTAR

BZ vom 13.08.2011

Vom Nehmen und Geben

Verschlossene Kirchentüren

Seit einem Jahr werden all jene Menschen ausgebremst, die in Tegernaus Kirche beten oder einen Gottesdienst feiern möchten. Auch diejenigen stehen bis auf Weiteres vor verschlossenen Türen, die in der Kirche einfach einen Ort der Stille suchen oder die bei einer Spazierfahrt neugierig geworden sind auf das hübsche Bauwerk mit seinem strahlenden Wetterhahn.

Ganz klar: Die andauernde Kirchenschließung ist ein Ärgernis. Umso mehr, weil der Eigentümer, das Land Baden-Württemberg, noch immer keinen Zeitpunkt für die Sanierung nennt. Was tun? In anderen Gemeinden greift man in solchen Situationen zur Selbsthilfe und sammelt ideenreich Spenden. Auch in Kommunen wie in Freiburg ist es gang und gäbe, dass bei Arbeiten an kulturell bedeutsamen Bauwerken wie dem Augustinermuseum Einwohner und andere Privatleute zu Spenden aufgerufen werden. Dieses und viele weitere Beispiele zeigen, dass die Bereitschaft zum Spenden in nennenswertem Maße grundsätzlich besteht.

Diese Option könnte auch in Tegernau die Sanierung beschleunigen, wenn erst einmal ein finanzieller Grundstock gelegt worden ist. Und es könnte für den neuen Pfarrer, der allerdings noch gesucht wird, ein öffentlichkeitswirksames Projekt zum Amtsantritt werden, nach dem Motto: "Gemeinsam schaffen wir das." Von unten hat Kirche immer am besten funktioniert.

Dirk Sattelberger

MT vom 16.6.11

Hoffen, dass die Kirche hält

Laurentiuskirche wird aus Kostengründen noch nicht saniert

Kleines Wiesental (ek). Auch in diesem Jahr wird die Laurentiuskirche in Tegernau nicht saniert. Das Gebäude ist seit 2010 aufgrund umfassenden Sanierungsbedarfs geschlossen (wir berichteten).

Im nächsten Jahr oder erst in den Folgejahren könne mit der Sanierung begonnen werden, informiert Peter Kirch vom Amt „Vermögen und Bau Baden-Württemberg“ auf Anfrage. Solange bleibt das einsturzgefährdete Gotteshaus aus Sicherheitsgründen gesperrt. „Es wäre ein Malheur, wenn die Kirche vor der Sanierung einstürzt“, sagt Kirch. Es bestehe die Gefahr, dass das Dachtragwerk starkem Wind oder Schneelasten nicht standhält, erklärte er bereits 2010 in einem Interview mit unserer Zeitung.

Es sind die Kosten, die dem Sanierungsbeginn bisher im Wege stehen. Rund 320 000 Euro seien eingeplant. Baupflichtig ist das Land Baden- Württemberg, die Kirche müsse einen Beitrag von rund 50 000 Euro leisten. Momentan sei das Land nicht in der Lage, die Summe aufzubringen, so Kirch. Der Schwerpunkt liege in diesem Jahr auf der Sanierung von Pfarrhäusern.

Auch in Tegernau werde die Pfarrwohnung derzeit für 40 000 Euro saniert. Es fehlt nur noch der Pfarrer für die sanierte Wohnung.

Pfarrsekretärin Brigitte Gsellinger weiß, dass die Gemeinde seit Jahren auf die Neubesetzung der Pfarrstelle hofft. Und während die noch leer stehende Pfarrwohnung auf neues Leben wartet, müssen die Gemeindemitglieder nach wie vor auf die Öffnung ihrer Kirche warten. Seit der Schließung weichen die Kirchgänger auf das Gemeindehaus oder die Kirchen in Wies und Neuenweg aus. „Wir würden uns natürlich wünschen, dass bald etwas passiert“, sagt Brigitte Gsellinger. „Wir hoffen, dass die Kirche hält“, bemerkt Peter Kirch abschließend.



MT vom 14.8.10

Laurentiuskirche geschlossen

Statikprobleme im Dachstuhl / Gottesdienste verlegt

Kleines Wiesental (hp). Aufgrund altersbedingter, statischer Probleme im Dachstuhl des Kirchenschiffs dürfen die Laurentiuskirche in Tegernau sowie der Kirchensaal (alte Spielstube) bis auf Weiteres nicht betreten werden. Darauf weist Ralf Kropf für die Kirchengemeinde im gestern erschienenen Mitteilungsblatt der Gemeinde Kleines Wiesental hin. Die Gottesdienste finden vorübergehend im evangelischen Gemeindehaus statt oder werden in benachbarte Kirchen verlegt.

Laut Bürgermeister Gerd Schönbett ist die Kirche nach einer Begehung mit Vertretern des Staatlichen Hochbauamts aus Sicherheitsgründen geschlossen worden Die Laurentiuskirche erhielt ihren Namen nach der Renovierung im Jahr 1988.

Schon früher hatte die Kirche diesen Namen getragen. Laurentius von Rom († 10. August 258 in Rom) war römischer Diakon zur Zeit des Papstes Sixtus II. und starb als christlicher Märtyrer, weshalb er als Heiliger geführt wird. Sein Fest ist der 10. August. Die Laurentiuskirche wurde erstmals 1113 urkundlich erwähnt und war nach der Reformation 1556 die Mutterkirche für die Evangelischen im Kleinen und oberen Wiesental.

IMPRESSUM